Polarität Anspannung (Sympathikus) und Entspannung (Parasympathikus)
Anhand der Polarität Anspannung (Sympathikus) und Entspannung (Parasympathikus) möchte ich dir weitere Beispiele geben.
Beide (Sympathikus und Parasympathikus) bilden unser vegetatives Nervensystem.
Der Sympathikus ist zuständig für Anspannung und Anstrengung und macht uns damit leistungsfähiger und bringt uns ganz schnell in die Handlung. Der Parasympathikus ist sein Gegenspieler. Ihn brauchen wir, um in die Ruhe und Entspannung zu kommen.
Du bist beispielsweise im Straßenverkehr mit dem Fahrrad unterwegs und musst plötzlich einem Auto ausweichen. In dem Moment läuft dein Sympathikus auf Hochtouren, damit du schnell reagieren kannst. Adrenalin wird in großen Mengen ausgeschüttet, deine Pupillen weiten sich (Sehvermögen wird geschärft), deine Atmung geht deutlich schneller. Gleichzeitig wird die Funktion des Verdauungstraktes heruntergefahren, damit du alle Kraft und Energie auf dieses Ereignis (Vermeidung des Unfalls) richten kannst.
Sobald die Situation vorbei ist und der Unfall hoffentlich verhindert werden konnte, kommt der Gegenspieler, der Parasympathikus, zum Einsatz. Deine Atmung wird ruhiger, deine Pupillen verengen sich und die Verdauungsorgane nehmen wieder ihre Funktion auf.
Auf diesen Vorgang haben wir keinen Einfluss, weil Sympathikus und Parasympathikus situationsabhängig reagieren. In diesem Beispiel werden beide in einem ausgeglichenen Verhältnis miteinander arbeiten. Das ist leider nicht immer so. Im Berufsalltag kann es ganz anders laufen. Wenn dein Sympathikus dauerhaft durch zu viel Arbeit, Druck und andere Komponenten (Ärger mit dem Chef oder den Kollegen) aktiv ist, fehlt der Ausgleich durch den Parasympathikus. Du bist also ständig im „Fluchtmodus“ oder im „Hamsterrad“.